Konsequenzen der "los"-Suffigierung im Deutschen: Korpushäufigkeit, emotional-affektive Effekte und konstruktionsgrammatische Perspektiven

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.3726/zwjw.2022.02.03

Schlagworte:

Derivation, Suffix, Privative, emotionale Valenz, Arousal, Korpus, Konstruktionsmorphologie

Abstract

Ausgehend vom privativen Derivationssuffix -los überprüfen wir Aussagen, die in der Wortbildungsliteratur zur Wortbildung zu finden sind anhand einer – in diesem Bereich – neuartigen empirischen Basis: einer Liste von affektiv-emotionalen Einschätzungen zu Basissubstantiven und assoziierten los-Ableitungen. Neben einer Frequenzanalyse anhand des Deutschen Referenzkorpus zeigen wir, dass im Allgemeinen die emotionale Polarität (sogenannte Valenz, positive vs. negative Emotionen) durch die Suffigierung mit -los umgekehrt wird. Bei stärker polarisierten Basissubstantiven ist diese Veränderung stärker. Die eingeschätzte Intensität der Emotion (sogenanntes Arousal) ist im Allgemeinen für die los-Ableitungen geringer als für die Basissubstantive. Um die Ergebnisse grammatiktheoretisch zu modellieren, nehmen wir abschließend eine konstruktionsgrammatische Perspektive ein und schlagen unter Verweis auf die Construction Morphology eine prototypische los-Konstruktion vor.

 

Dieser Beitrag ist ursprünglich im Peter-Lang-Verlag erschienen (https://www.ingentaconnect.com/contentone/plg/jwf/2022/00000006/00000002/art00003)

Veröffentlicht

01.07.2022

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